23.04.2007
Unser nächster trip sollte uns zunächst nach BUENOS AIRES führen. Wieder besteht die gruppe aus merissa, marisa und mir. Fieber und all der andere spaß hat dafür gesorgt, dass ich, nachdem ich schon durch die reisen viel uni verpasste auch dazwischen nicht mehr dort war.
Buenos aires hieß am anfang schwüle hitze und auf einen bus warten, der zunächst einmal anhielt, um leer weiterzufahren, während der in den man einsteigen konnte, nur mit münzen zu bezahlen war, so dass man noch mal zum flughafen zurück durfte, geldwechseln, sich an der bushaltestelle wieder einen bus anschauen, der keine leute reinlässt, um dann schließlich endlich mit einem bus abzufahren. Auffallend ist, dass hier genauso wie oder sogar mehr als in chile eine begeisterung und disziplin fürs schlangen bilden da ist, wie man sich das höchstens in england vorstellen könnte (wir sprechen hierbei im falle chile natürlich nicht von der metro….da ist jegliches schlangebilden vergebene liebesmühe…am ende zählt ohnehin nur gewalt, um sich in die masse zu quetschen). Dass der bus zwei stunden brauchen würde, erfuhren wir erst im bus, dass der bus nicht die vorgesehene route durch die stadt fährt, bemerkten wir nach dem aussteigen und dass ein taxi nicht viel teurer gewesene wäre, wurde uns erst kurz darauf klar.
Wir orientierten uns soweit das in einer stadt wie buenos aires möglich ist. Hostel hatten wir gebucht und nach ein bisschen herum laufen fanden wir es auch schließlich. Diesmal ein privatraum und mit viel gutem willen könnte man ihn sogar zweistöckig nennen. Dass man in diesen stöcken nicht aufrecht stehen kann und die matratzen eine recht unangenehme plastikmischung waren, ließ uns nicht 100% wohlfühlen. Gut das hostel befand natürlich auch an der breitesten straße der welt, was durchaus bemerkbar war, zudem – und hier soll natürlich der sarkasmus rausgenommen werden – suchten straßenkinder vor dem hostel im müll nach essen. All das kombiniert mit einer erhöhten angst der mädels vor cucarachas veranlasste uns dazu, dass unsere erste aktion am ersten richtigen buenos-tag eine hostel-verlegung war.
Wir folgten einer empfehlung und fanden schon bald ein wirklich schönes hostel, in dem ein segafredo-café impliziert war, was mir natürlich besonders entgegenkam.
Ein in etwas regen umschlagendes wetter hielt uns nicht davon ab, den flair buenos aires zu genießen, die ecken der stadt anzuschauen, die wir auf jeden fall sehen wollten und einfach mal wieder in einer stadt zu sein, die wahrlich europäisch angehaucht ist. Natürlich ist santiago modern, vielleicht manchen zu modern, die menschen selbst aber sind von uns weier entfernt (auch im räumlichen sinne – ist aber hier nicht gemeint), als die einwohner von buenos aires. So etwas ist an kleidung, konsum u.ä. sehr leicht ersichtlich, wobei natürlich weder das eine noch das andere in irgendeiner weise als negativ bewertet angesehen werden soll.
Da die sonne uns auch immer mal wieder chancen gab, konnten wir den tag genießen und vor allem touristisch ausnutzen, was natürlich auch bei jedem trip zumindest teilweise dazugehört.
Ein richtiges eintauchen in das nachtleben von buenos aires sparten wir uns für den folgetag auf, da unser schiff richtung URUGUAY am nächsten morgen recht früh ablegen sollte.
Stattdessen entspannten wir in unserem schönen hostel – zunächst beim tequilla-special der bar unseres hostels, dann beim gemütlichen strip-poker auf unserem zimmer. Wenn man allein mit zwei hübschen kalifornierinnen strip-poker spielt und am ende als einziger nackt herumsitzt, kann sehr ernsthaft von einer schweren niederlage in jeglicher hinsicht gesprochen werden.
Über uruguay, bzw. COLONIA DE SACRAMENTO (für montevideo reichte der eine tag dann doch nicht) kann gesagt werden, dass es wunderschön ist und gleichzeitig sehr regnerisch, zumindest an diesem tag. Dies konnte dem städtchen, das eines der wenigen städte im spanischen sprachraum ist, welches vollständig von portugiesischer kultur beeinflusst wurde (und damit die südlichste „portugiesische“ stadt darstellt) nicht ihren charme nehmen. Auch wenn ich mich nicht als portugalexperte sehe, merkt man doch z.B. an der musik, die auf straßen gespielt wird, dass dieser unterschied gelebt wird. Da ist es dann eher bossa nova als salsa, wenn man das mal so pauschal sagen darf (vor allem salsa verwende ich hier sehr verallgemeinernd, auch wenn er selbst in chile eine recht große rolle spielt).
Die portugiesischen restaurants zeichneten sich vor allem durch eine ungeheure farbenpracht aus. Dass das essen ebenfalls gut war, darf nicht unerwähnt bleiben.
Nach uruguay stand dann doch endlich eine argentinische party-nacht an, wobei man hier natürlich nicht mehr nach carrete fragen darf. Vollkommen aklimatisiert gingen wir so gegen mitternacht ins restaurant, um langsam gegen 3 richtung clubs weiterzuziehen (auch hier zahlte sich die lage unseres hotels aus). Dass in südamerika (auch in chile!) enger und intensiver getanzt wird, so dass manch europäer sich fast schon vorkommt als läge er mit der frau im bett, ist kein geheimnis. Wir können aber eindeutig sagen, dass die argentinier eindeutig wesentlich offensiver noch sind als die chilenen – dies betrifft vor allem die männer, was mich an diesem abend dazu degradierte, meine beiden begleiterinnen immer wieder aufs neue zu retten und sie von argentiniern, die ausländerinenn nicht abgeneigt scheinen, wegzutanzen. Es macht natürlich riesig spaß wenn man in einem kreis aus 10-20 argentinischen männern mit zwei mädchen tanzt, wobei sich immer mal ein oder zwei männer lösen, um zu uns zu kommen, was dann für mich einen möglichst unauffälligen kampfeinsatz bedeutet. Dass mich ein argentinier am ende beglückwünschte war natürlich kein wirklicher ersatz für die argentinischen mädchen, mit denen ich in dieser zeit nicht tanzen konnte. Aber so ist das eben mit der rolle als begleiter…
Unser geplantes river plate spiel am Sonntag musste dann endgültig dem regen weichen. Wenn man bedenkt, dass river plate in der südamerikanischen champions-league ohnehin hinter dem chilenischen club colo colo liegt, war das dann auch nicht so dramatisch. Wir zogen von café zu restaurant und nutzten die kurzen sonnenpausen für entweder schnelle besichtigungen oder vor allem weiblicherseits für power-shopping, wobei man den mädels zugute halten muss, dass argentinien unendlich günstig ist und das natürlich ausgenutzt werden muss.
Ähnlich günstig ist auch das fleisch in argentinien und es übertraf alle von mir gehegten erwartungen. Besser als in guten chilenischen restaurants, besser als in den usa…man kann es (wie eigentlich beim asado üblich) wirklich einfach in die hand nehmen und problemlos das zarte fleisch abbeißen, sofern man die riesigen stücke halten kann. Wir hatte vielleicht auch glück mit dem restaurant (das nicht aus dem lonleyplanet kam!). es war wirklich beeindruckend! ich muss nicht erwähnen, dass ich zu jeder mahlzeit in argentinien steak aß.
Im moment der abreise wusste ich noch nicht, dass am nächsten wochenende gleich wieder eine argentinien-reise anstehen würde, insofern verabschiedete ich mich erst mal traurig vom fleisch……….