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update

nachdem ich am samstag also schließlich zum ersten mal in meinem jungen leben pilgern durfte (ein tag reicht hierbei zum anfang) habe ich heute die entsprechenden fotos der leidensprozession hochgeladen!! mit dabei im norden santiagos waren paula, carolina, cony, rodrigo und luis alberto….!! trotz ungefähr 28 km in den anden lebe ich noch – das ist das erstaunliche. da zahlt sich religion eben scheinbar doch gleich aus….

schwer gealtert….23

Klar, ich schreibe zu spaet, wie eigentlich fast immer, aber ich schreibe. Natuerlich wollte ich auf fotos warten, um beides gleichzeitig hochzuladen und ebenso natuerlich dauert dieses warten.

Nach ueberstandener krankheit, lediglich die leberwerte sind von erstaunlicher hoehe, was aber, so hoffe ich, vollstaendig krankheitsfolgen sind, musste nun natuerlich meine abgesagte geburtstagsfeier nachgeholt werden.

Am geburtstag selbst lag ich noch weitesgehend in meinem bett und habe glueckwuensche via telefon, mail und natuerlich hauptsaechlich studivz und facebook entgegen genommen. Verstaendlicherweise habe ich mir zumindest ein kilo steak gegoennt und ein gutes rotweinchen, dass mir vom arzt ausdruecklich erlaubt wurde (zumindest die ersten drei glaeser).

Waehrend der woche konnte ich wieder ganz normal arbeiten, auch wenn die betriebsaerztin, die, aus sorgen oder wegen schlechten gewissens teilweise taeglich anrief, mich auch in dieser woche mehrfach aufsuchte, um mir mitzuteilen, dass ich wohl sehr muede sei oder es zumindest bald wuerde, wobei ich eigentlich keinen unterschied zu der muedigkeit feststellen konnte, die mich schon seit 23 jahren verfolgt.

Am mittwoch kam es dann schliesslich zu dem moment meines chile-aufenthalts, an dem ich die wohl groesste menge an deutschen auf einem fleck sehen sollte. Nina, weitere basf-praktikantin, grillte auf ihrem dach, so dass eine mischung aus arbeitskollegen und ueber studivz kennengelernten sonstigen deutschen zusammenkam, die neben tollem fleisch auch einen super ausblick auf die upper-class-viertel der stadt geniessen durfte.

Am samstag den 29. also feierte ich schliesslich meinen geburtstag nach. ausser gemeinsam feiern und ggf. danach noch ein bisschen weggehen, war eigentlich nichts besonderes geplant. nachdem paula mir hilfe in der vorbereitung angesagt hatte, sich aber dann den tag ueber bis neun uhr ausruhen musste (wir hatten schon die nacht zuvor mit vielen freunden gefeiert), ging ich allein zum supermarket und damit sehenden auges in einen muskelkater. Einige kilo eis, einige liter cola, einige liter pisco, einige liter wein und all das essen mussten nach hause getragen werden, so dass ich schon weit vor der feier, ueber das ins bett gehen nachdenken musste.

Ich hatte angekuendigt, dass ich persoenlich schon gegen neun uhr anfangen wuerde zu feiern. Witzigerweise kamen auch schon welche gegen halb zehn (diejenigen, denen es anscheinend doch peinlich war, dass ich bei diversen uni-projekten teils stunden auf sie warten durfte). Da das allerdings eher unueblich ist, warteten wir also zu fuenft, bis der rest gegen zwoelf, halb eins das eintreffen begann. zum anfang verteilten sich die leute auf inkl. kueche vier raeume, was natuerlich eine riesen stimmung aufkommen liess 😉 das gab sich gluecklicherweise nach kurzer zeit so dass wir vernuenftig in den morgen feiern konnten und auch das weggehen nicht mehr noetig bzw. teilweise moeglich war. Eine torte samt kerzen und mehr oder weniger ertragbarer gesang entschaedigten schliesslich fuer den verpassten geburtstag. Gegen sechs begannen wir dann sogar noch das aufraeumen, was allerdings in aller erster linie als message an die verbliebenen gaesten dienen sollte. Abgesehen von dem schon angekuendigten muskelkarter spuerte ich die partyfolgen noch bis montag abend, weswegen auch die aerztin an jenem tag recht bekommen sollte.

Trotz jener kleinen, noch wenig anspruchsvollen beanspruchung, konnte ich die folgewoche schon wieder in bestem koerperlichen zustand durchleben. Abgeschlossen wurde diese vorletzte woche meines praktikums mit einem betriebsausflug in die berge, so dass ca. dreihundert basfler aus santiago, puerto montt und concón in einem ressort im norden santiagos zusammenkamen, um in erster linie zu essen und zu trinken bzw. sich in entweder schatten oder sonne zu setzen, was gott sei dank endlich erste braeunungseffekte nach sich zog.

Der tag sollte traditionell chilenisch werden, so dass wir uns auch hier zunaechst in ein rodeo-stadion (der sogenannte medialuna) zusammen getrieben wurden. vorgefuehrt wurden dann so ein bisschen das einfangen von leicht verstoerten pferden mit hilfe von lassos sowie diverse andere nette huaso-kunststuecke. Das besondere betriebsklima zeigte sich schliesslich, als vier mitarbeiterinnen ausgesucht wurden, um in der kutsche nochmal ne runde durchs rund zu drehen und die, auf der eine etwas beleibtere mitarbeiterin sass, unguenstigerweise wirklich langsamer fuhr. Die entsprechenden kommentare blieben nicht aus, doch gott sei dank ist die akkustik in dieser art von stadion nicht zu perfekt, so dass die recht gute stimmung ungetruebt blieb.

Ein besonders positiver aspekt neben der mischung aus sonne und bergen war sicherlich die durchgehende bewirtung, die von pisco sour ueber empanada (relative frueh am tag schon zu relative grossen teilen auf meinem polo-shirt gelandet), ueber choripán, bishin zum mittagessen, das allerdings auch eine grosse harte kartoffel, die mit weiteren fritierten kartoffelstuecken gefuellt war, sowie ein schoenes stueck fleisch, dem man aber nicht mehr seine ehemalige durchblutung ansah, beinhaltete. Der gute wein und das dessert-buffet glichen aber diese kleinen makel aus und der nachmittag, an dem man sich mit bierchen an das tomar once, bestehend aus recht guten sandwiches, heranarbeitete, wurde ausgesprochen gemuetlich. Eine gute bossa-nova-combo begleitete all das. Am ende kam es zwar noch zum unvermeidlichen cueca-wettbewerb, doch auch dies konnte einen ganz guten gesamteindruck nicht trueben. cueca ist der chilenische volkstanz an dem die mit tuecher wedelnden tanzpartner, wie huhn und hahn im romantischsten moment um sich herum taenzeln (da dies wohl der ursprung des tanzes ist, handelt es sich dabei nicht um irgendeinen wilden vergleich).

Dass ich schon gleich zu beginn (lediglich ein pisco sour), als ich mit zwei kollegen doch kurz was arbeitsrelevantes besprechen sollte und zu diesem zweck herbeigerufen wurde, etwas zu hektisch aus meinem stuhl aufstand und gleichzeitig versuchte die drehung zu den beiden hin zu vollziehen, vor aller welt samt stuhl deutlich ins straucheln kam, koennte ein unguenstiges image hervorgerufen haben, aber wen stoert das schon bei verbleibenden fuenf arbeitstagen.

Ich kam lebend und gut gebraeunt nach hause und war nicht ungluecklich, dass Rodrigo, juan, paula & co. ebenfalls nicht auf die geplante party gehen wollten, so dass ich leicht ermuedet in den sonntag schlafen durfte. Nun hat bereits die letzte praktikums-woche begonnen, womit in wenigen tagen die dritte grosse etappe meines chile-aufenthalts beginnt, nach studium und praktikum waere das nun endlich die reise-etappe!! Da wird es hoffentlich noch viel mehr zu berichten geben. Nicht zuletzt weil sich nun mit annalena, anne und friederike drei besucher angekuendigt haben, die ueber die zeit verstreut kommen, um sich an meinem reisen zu beteiligen. Weitere beschreibungen meines chilenischen daseins folgen also in baelde.